1868 erschuf Andreas Gredig aus dem Gasthof seines Vaters das Post- & Sporthotel Flüela und gründete somit das erste Hotel in Davos. Zusammen mit dem Kronenhof in Pontresina war die Gredig Familie Pionierin in der winterlichen Skisport Hotellerie.
Die Alpenstadt Davos beherbergt unter anderem das WEF (World Economic Forum), ist Austragungsort des Spengler Cups (internationales Eishockeyturnier) und mit 1560 m ü. M. die höchstgelegene Stadt Europas. Eine Vielfalt an Sport-, Freizeit- und Kulturangeboten, das Heilklima und nicht zuletzt die Freestyle-Szene am Jakobshorn küren Davos zur Partystadt am Zauberberg.
Dermassen viele Angebote sind auf eine passende Hotelszene angewiesen. Das Flüela wurde nach umfassender Renovation Ende 2022 neu eröffnet und gehört jetzt zur «Unbound Collection by Hyatt». Es liegt nach wie vor in den altehrwürdigen Mauern gegenüber dem Bahnhof Davos Dorf und nur 300 Meter von der Parsenn Talstation entfernt. Ein idealer Ausgangspunkt sowohl im Winter als auch im Sommer.
Das 5 Sterne Haus verfügt über 49 Zimmer und Suiten. Überall sehen wir spannende und stilvolle Zeitzeugen der Gründerfamilie Gredig: Bilder, Stiche, Schalen, Skulpturen und Möbel aus der Anfangszeit des Hotels. Das Entrée bietet viele Sitzmöglichkeiten, eine Feuerstelle und Bar. Wir warten reichlich lange, bis sich die Rezeptionistin – nach erneutem Nachfragen – unser annimmt.
Die Suite 401 ist weitläufig und auf zwei Personen abgestimmt mit Gäste-WC, Küche, Esstisch für vier Personen, Wohnzimmer, Büro, Bad, Sauna und grosszügiger Dusche, freistehender Badewanne, Doppellavabo, Toilette und Bidet. Ein begehbarer Schrank und das Schlafzimmer mit Sekretär und zwei bequemen Sesseln runden das gigantische Inventar dieser Suite ab. Überwältig fragen wir uns, wie wir das Angebot nutzen können. Zuerst zur Sauna: diese heizt schnell auf, ist aber zum Liegen für zwei Gäste sehr klein. Das Büro nutzen wir trotz unserer vielen Notizen nicht. Wer allerdings arbeiten muss, wird die schöne Umgebung zu schätzen wissen. Im Badzimmer finden wir edle Bulgari Pflegeprodukte, was perfekt zu den 5* des Hauses passt. In solch einer Suite wünschten wir uns Betten im Übermass, zB. 200 x 200cm, und neue, adäquate Kissen. Das Hotel und speziell unsere Suite ist traditionell gehalten. Eine Kulisse, welche an Geschichten vergangener Tage und magische Momente erinnert. Stuckaturen, Goldornamente, Brokatvorhänge und klassische Möbel versetzen uns zurück in eine Zeit vor unserer Geburt. Cool.
Ein topmoderner Skiraum mit Schuhheizung und abschliessbaren Schränken führt mittels Zimmerkarte direkt nach draussen. Perfekt. Die sanfte Renovation ist noch nicht vollständig abgeschlossen, so müssen sich das Indoor-Pool und das Jacuzzi im Freien, sowie der SPA Bereich noch gedulden.
Das Frühstück im Lorenz ist ausgezeichnet und äusserst vielseitig. Lokale Brote, Gebäck, Kuchen und Croissants, Wurstwaren und Käse, Müesli und Cerealien, selbstgemachte Konfitüre, frische Früchte und vieles mehr stehen zur Auswahl am Buffet bereit. Frischgepresster Orangensaft und täglich neue leckere Smoothies erquicken den Körper schon frühmorgens. Auf der Karte werden Egg Benedict, Waffeln, Omeletten und andere Eierspeisen auf Bestellung kostenlos serviert. Die emsige Bedienung erfüllt jeden Wusch und räumt gewissenhaft und schnell gebrauchte Teller und Gläser ab – und fragt nach dem Befinden. Bravo.
Das Stübli, auf rätoromanisch «Ustaria», ist eine Trouvaille für Liebhaber gastronomischer Highlights. Chef Evangelos versteht es par excellence, seinen Kreationen einen himmlischen Geschmack zu verleihen, ohne sich in das künstlerische «Über»drapieren der Speisen mittels Pinzette zu verlieren. Die Qualität ist stimmig und wir freuen uns jeden Tag auf den kommenden Abend im Stübli.
Dieses Restaurant ist warm und stilvoll eingerichtet. Die Farben sind harmonisch abgestimmt, und offenporiges Arvenholz trägt seinen Teil zur Stimmung bei. Ob kleine Nischen oder grosse, runde Tische – alle Plätze sind bequem, gut beleuchtet und bieten je nach dem eine intime Stimmung. Das Sortiment an Speisen ist übersichtlich, was die Auswahl einfacher gestaltet. Mit den Getränken wird ein abwechslungsreiches «Amuse Bouche» serviert, dazu sensationelles Olivenöl mit einem Schuss Balsamico, frisches Brot und Butter aufgetischt. Super. Vorspeisen: Hummerravioli mit Jakobsmuschelmousse gefüllt an einer Hummersauce, dazu leckere Fenchelmarmelade und Ochsenschwanz fein gehackt – in dieser Kombination ein Gaumenschmaus. Oder Perlhuhn Brust mit Kastanien, weissem Chicorée, Rüben, Parfait aus Hühnerleber, eingelegten Edelpilzen und einer herrliche Geflügelcreme. Obwohl das Perlhuhn nicht mehr rosa aussieht, ist es wunderbar zart. Die Auswahl der Hauptspeisen bereitet ebenfalls Vergnügen: Entenbrust (auf den Punkt gegart) mit Gänseleber (ideal auf jeder Seite 30 Sekunden mittelheiss angebraten), Kohlroulade, Karottenterrine und -ketchup sowie Entenjus; Lammrücken und -schulter, Kürbis, Palmkohl, dazu eingelegte weisse Senfkörner – auch diese Kombination ist stimmig und lässt unsere Gaumen Freudensprünge vollziehen; Rinderfilet vom Schweizer Black Angus, Kalbsbries, Kartoffelgratin, Meerrettichpüree und eine Rotweinreduktion harmonieren ideal; Kabeljaufilet mit einem Rosinen-Kapern- und Blumenkohlpüree, eingelegten Kohlrabi Stücken, Bottarga Muggine (Rogen von der Grosskopfmeeräsche) und einer fein abgestimmten Champagnersauce. Alles passt perfekt zusammen. Desserts sind mit vier tollen Kreationen vertreten: Tarte Tatin, der typisch französische, gestürzte Apfelkuchen mit karamellisierter Zuckerschicht. Uns fällt auf, dass dafür unzählige hauchdünne Apfelscheiben mit reichlich Liebe zum Detail verarbeitet werden. Eine weitere kulinarische Überraschung: Mont Blanc. Eine kleine Meringueschale, gefüllt mit eingemachten Beeren und einer ausserordentlich luftigen (Namelaka) Vanillecreme wird mit Vermicelles garniert. Wow. Lemon Tarte: Filetierte Limetten, cremige Yuzusauce und Zitronen Sorbet, mit einem Hauch von Basilikum eingearbeitet, schaffen ein aussergewöhnliches Erlebnis für den Gaumen. Ananas Carpaccio; ultradünn geschnittene und eingelegte Fruchtblätter zusammen mit einem Sorbet vom Granny Smith Apfel und Zitronen-Basilikum vollenden die exzellente Palette. Jeden Abend werden wir hervorragend verwöhnt.
Bald wird sich das Team um General Manager Jamie Negus eingespielt und die Abläufe sich perfektioniert haben – damit das Flüela wieder zu dem wird, was es dereinst war. Das erste Haus in Davos.
Comments